2022 – Juffi Stufenlager

Erschienen am 15. August 2022 in Pfadiblog

Ein Abenteuer auf zwei Rädern wäre auch eine gute Überschrift gewesen. Die Jungpfadfinder hatten sich erst für eine Radtour über den Ruhrtalradweg bis in das Sauerland als Teil des Stufenlagers entschieden. Nur leider fanden die Leiter keinen Lagerplatz mehr für die zweite Woche.
Deshalb musste eine Alternative her und da stießen die Leiter auf das Brexbachtal kurz vor Koblenz. Dazu später mehr.

Nun stand also der Weg und das Ziel fest und die Eltern durften ihre Kinder für das Sommerlager anmelden. Ganz ungläubig reagierten sie als sie erfuhren, dass ihre Kinder das gesamte Gepäck inklusive der Kothen, Verpflegung etc. auf den Fahrrädern transportieren mussten.

Im Jahr 2014 hatte es bereits eine Juffistufe gegeben, welche mit ihrem Fahrrad den Rhein runter bis in den Taunus geradelt ist. Einige von diesen sind mittlerweile Juffileiter. Was ein Zufall.

Jetzt aber zum Sommerlager:

Tag 1:

Über zwei Wochen, genauer gesagt vom 23. Juli bis 06. August waren die Juffis also unterwegs. Gleich zu Anfang mussten 6 Juffis leider zurückbleiben, da welche von ihnen beim Coronatest positiv waren und die anderen viel Kontakt zu ihnen hatten. Sie haben zum Glück die anderen nicht angesteckt und die Infektion schnell überstanden, sodass später alle nachkommen konnten.

Zunächst ging es mit der ungewohnt kleinen Juffi-Truppe über Uerdingen auf die andere Rheinseite und in Düsseldorf war dann Sightseeing auf dem Programm. Im Lego-Store wurde schon einiges an Taschengeld aufgewendet für kleine Sets. Habt ihr die eigentlich noch?

Abends hatte dann noch glücklicherweise ein Campingplatz hinter Neuss Platz für die Pfadfindertruppe und während die Juffis 2 Stunden zum Aufbauen ihrer Kothen brauchten, kümmerten sich die Leiter um ein leckeres Hähnchencurry.

Tag 2:

Auf der zweiten Etappe lag das historische Örtchen Zons durch den der Trupp geradelt ist, aber leider auch die Industrie von Dormagen und Chorweiler. Aber als das hinter der Truppe lag kam auch schon Lea dazu, welche in Köln wohnt und den Weg zum Kölner Dom zeigte. Einmal um den Dom, Wasserflaschen auffüllen, bei einer Baumgießaktion teilnehmen, noch ein Gruppenfoto für die Erinnerung schießen und schon ging es weiter, denn auch für den zweiten Abend hatten die Leiter keinen Campingplatz gebucht; zum Glück. Denn in den Ausläufen von Köln fand die Truppe den Freien Wasserportverein Köln (FWVK), ein kinderfreundlicher Wassersportverein, welcher die Pfadfinder gerne aufnahm und sogar zu einer zweiten Übernachtung auf der Wiese des Vereinsgelände einlud. Das bot sich wirklich sehr gut an.

Tag 3:

Ohne Gepäck sind die Juffis nochmal zurück in die Kölner Innenstadt gefahren und besuchten das Schokoladenmuseum. Anschließend konnten die Juffis die Stadt alleine in Dreiergruppen erkunden. Eine Gruppe bekam sogar dank ihrer Kluft jeweils einen BubbleTea spendiert.

Tag 4:

Eigentlich war es bei der FWVK zu schön, aber es gab ja noch viel zu sehen. So ging es nach Bonn und leider machten sich an diesem Tag die ersten Verschleißsachen bemerkbar. Der Halt in Bonn musste deshalb kurz ausfallen. Es hatte aber auch etwas Gutes, denn ohne die vielen Zwangspausen wäre die Gruppe vielleicht niemals an den einen Spielplatz stehen geblieben, wo sie im Sand einen Spielzeugbagger fand. Schnell gab man ihm den Namen Bernd und konstruierte ein familiäres Verhältnis um ihn herum und kümmerte sich um ihn wie ein Kind. Bernd nahm seitdem an allen Aktivitäten teil und erheiterte die Gruppe besonders beim Frühstück.

Bernd

Tage 5-7:

Am Campingplatz Siebengebirgsblick wurde dann ein längerer Aufenthalt eingeplant, denn das Brexbachtal war erst am Samstagabend frei. Kein Problem, denn so ging es nochmal zum Drachenfels und seine Burg, in Bad Honnef gab es für alle ein Eis und einen Tag ging es nochmal zurück nach Bonn um die Stadt zu erkunden und neue Gaskatuschen einzukaufen. Davon hat der Stamm jetzt erstmal genug. Auch die wieder genesenen Juffis stießen endlich zum Rest der Gruppe hinzu und konnten erfahren was schon alles passiert ist.

Tag 8:

Es war der letzte Etappentag mit ca. 50km Wegstrecke für die Juffis. Eigentlich kein Problem nachdem die anderen Etappen auch 40 bis 50 Kilometer lang waren. Doch leider war bei vielem der Wurm drin, die Empfehlung rechtsrheinisch zu fahren erwies sich als Flop mit all den Hügeln und dann ist auch noch die Deichsel des Fahrradanhängers vor der Remager Brücke gebrochen. In dem Anhänger steckt viel Geschichte und das Material ließ sich auch nur schlecht auf die anderen Fahrräder noch aufteilen. Die Leiter standen mit ihren Juffis vor einem gewaltigen Problem. Zum Glück hatten sie nur wenige Hundert Meter vorher noch einen Bahnhof gesehen. Niklas schnappte sich zwei Juffis und transportierte den schweren Anhänger im Zug so nah wie möglich bis an das Brexbachtal. Währenddessen ging es für den Rest der Truppe weiter. Die Strecke war ein Griff ins Klo, doch ein Zurück machte zu dem Zeitpunkt auch keinen Sinn mehr. So manch einer glaubte schon nicht mehr daran, dass sie das Brexbachtal noch erreichen würden. Mit einigen Pausen ging es aber vorwärts und Cedric konnte beim Lagerplatz jemanden erreichen. Das Brexbachtal ist ein Pfadfinderzeltplatz und Katja, eine Referentin aus unserem Bezirk, war praktischerweise Lagerleitung zu dem Zeitpunkt. So wurde der Gruppe später noch eine große Last abgenommen. Niklas hatte unterdessen den Anhänger in einer Gaststätte am Bahnhof in Neuwied abgestellt und machte sich zurück bis Erpel, wo der Fahrradanhänger kaputt ging und sie ihre 3 Fahrräder abgestellt hatten. Im Stil der Tour de France holten die drei dann auf und schafften es zwei Kilometer vor dem Brexbachtal zum Rest der Truppe dazuzustoßen. Respekt!

Nik, Cedric und die 9 Juffis kamen allerdings auch nicht schnell voran und mussten mehrere Pausen einlegen. Am Bahnhof in Neuwied holten sie dann den Anhänger von der Gaststätte ab und warteten dann auf Stefan, einer aus der Lagerleitung, welcher netterweise mit seinem Auto den Fahrradanhänger abholte. Zur Überraschung aller hatte er noch einen Anhänger am Auto, in dem alles an Gepäck verstaut werden durfte und schonmal zum Lagerplatz vorgefahren ist. So ging es in Null Komma Nichts die letzten 20 Kilometer ins Brexbachtal, welches die Gruppe dann in der Dämmerung gegen 21:30 Uhr erreichte.

Niklas und Leandro waren noch so motiviert, dass sie eben einkaufen fuhren und dann gab es um 23 Uhr, nachdem die Zelte aufgebaut waren, Nudeln mit Tomatensoße, welche nicht leckerer hätten schmecken können. Alle waren zufrieden, aber auch sehr geschafft.

Tag 9:

Nach einem erholsamen Schlaf und spätem Frühstück kam dann Leon mit Pascal und Yannik vom BDKJ zu Besuch. Sie hatten Eis, ein kleines Geschenk vom BDKJ und eine Jurte als Aufenhaltszelt sowie bessere Kochutensilien mit dabei. Judith war auch mitgefahren und machte einen fliegenden Wechsel mit Cedric, wegen Klausuren die zu schreiben waren.

Tag 10-15:

Die zweite Woche fassen wir einmal etwas zusammen, denn in erster Linie stand Erholung auf dem Programm. Es ging zwei Mal ins Freibad und die nähere Umgebung wurde erkundet. Auf dem Lagerplatz trafen die Juffis viele andere Pfadfinder und ein Mann der wohl dort in einer Höhle für ein paar Monate im Jahr lebt. Es war etwas gruselig.

Zurück ging es dann mit dem Zug und die Fahrräder und das Gepäck wurden netterweise von Robert mit unserem Autoanhänger abgeholt.

Hochgeladen von Cedric Mitschke

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